Star Trek XI

Ihr habt Probleme mit anderen Marken? Oder mit Sachen, die nicht euren Löwen betreffen? Dann ist das genau die richtige Schublade für euch.
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CaliforniaPug
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Star Trek XI

Beitrag von CaliforniaPug » Do 14.05.09 23:57

Hallo Leute,

ich habe mir gestern endlich Star Trek XI angeschaut.
Generelle Frage: wer von euch hat sich das Teil schon angeschaut (und nicht nur im Eselkino ;))? Was habt ihr von der Neukonzeption gehalten?

Ich, als bekennender Star Trek Fan (ja, mir hat auch Star Trek: Enterprise - also das Prequel, nicht (nur) das Original gut gefallen), sah es jedenfalls als ein "Muss" mir das Ding anzuschauen. Dementsprechend voreingenommen könnte man mich auch beurteilen.

Genug der langen Rede, hier ist meine Meinung zu dem Film:
Vorweg: es geht GARNICHT das James Kirk nicht Shatner ist. Es geht GARNICHT das "Bones" McCoy nicht DeForest Kelley ist. Es geht GARNICHT, dass Mr. Scott nicht James Doohan ist. Es geht GARNICHT, usw.
Gut, viele dieser Personen sind leider nicht mehr unter uns (auch wenn das nur eine schlechte Entschuldigung ist ;)), das mag der eine oder andere einwenden.
Spaß beiseite. Die guten Herren (und Damen, man vergesse Uhura nicht) gehen leider inzwischen am Stock, das sich Nimoy nocheinmal erbarmte um Spock zu spielen (und Shatner leider nicht mehr in den Film reingeschrieben werden konnte) ist schon schön genug - wenn einer, dann Spock. Auch wenn dem Charakter leider ein wenig seines herablassenden Sarkasmus fehlt - immerhin ist er der "junge" Spock, Altersstarrsinn lässt grüßen (und Vulkanier werden SEHR alt...).
Chris Pine spielt seine Rolle als Kirk doch sehr manierlich, an ihm gibt es wenig auszusetzen, auch Zachary Quinto macht seine Rolle als Spock ordentlich - aber was ist mit Bones McCoy?? Das ist ja wirklich ein Drama in elf Akten... auch wenn der Schauspieler Karl Urban nicht viel dafür kann, DeForest Kelley würde sich ja im Grabe umdrehen, wie man diesen Misanthropen McCoy so verweichlichen könnte!
Womit wir beim Negativum wären: der Plot ist ja wohl eine Frechheit! Und Star Trek X soll deswegen an der Kinokasse gefloppt sein? Star Trek: Enterprise wurde deswegen nach vier Staffeln eingestellt? Und jetzt rennen die Leute den Kinos die Bude ein? So eine schwache Geschichte hätten sich Gene Roddenberry und Rick Berman zusammen auf Magic Mushrooms nicht ausdenken können, nicht mal, wenn sie von House M.D. höchstpersönlich (und unter dem visuellen Einfluss von 13 und Cameron in einer Lesbeneinlage) nicht ausdenken können! Ich hatte schon nach zwei Minuten den Eindruck: "führt das George Lucas Regie? Brauch ich echt Star Wars 7? Dabei waren doch schon die letzten drei nur was für Hardcorefans! Ich brauch echt nen Schnaps - Alkoholverbot im Kino hin oder her!"
So oder so... vielleicht hat das den Star Trek Filmen das überleben gesichert, nachdem schon nach dem 10. Film das Ende proklamiert wurde (gut, der war nicht toll, aber "The Wrath of Khan" war auch nicht vom Besten (ich weiß, Kritiker werden mir widersprechen, aber ich fand den echt öde)... Hoffentlich kommt mit Star Trek XII mal wieder einer vom Schlage vom vierten Teil "The Voyage Home"...
Abschließend lässt sich sagen: "Gute Verjüngung und wenigstens nicht so inakzeptabel wie Casino Royale und Quantum of Solace!" (Martin Campbell gehört wegen Mordes an James Bond ertränkt, verbrannt, gevierteilt und danach RICHTIG weh getan!)
Zuletzt geändert von CaliforniaPug am Fr 15.05.09 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Star Trek XI

Beitrag von CoupeGSX » Fr 15.05.09 00:46

ich hab den heute gesehen...
eins vorweg, ich bin jetzt kein bekennender startrekker oder wie auch immer... hab bestenfalls beim mittagessen mit meiner stiefmutter bisschen enterprise oder voyager oder deep space nine geschaut... aber kirk, pille etc sind mir geläufig... (die is eher der familien-trekki ;) )

muss sagen ich fand ich sehr gut umgesetzt... endlich mal wieder schöne effekte, spannende story und so weiter... aber was sollte dieser "ich komme aus der zukunft"-schrott?! das gefiel mir jetzt nicht so... aber alles in allem fand ich den film ziemlich cool...

zum Bond, ich find die letzten 2 Bond's waren die besten... (nich hauen!!!) endlich mal nix so abgehobenes wie "ich hab raketenwerfer im dachhimmel"... das war immer sooooo total abgedreht... endlich hat Bond mal wieder was halbwegs realistisches...

so mein senf :) jetzt könnt ihr mich steinigen...
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Re: Star Trek XI

Beitrag von Troubadix » Fr 15.05.09 06:26

du hast shatner doppelt :D :D :D

aber zurück zum thema

positiv ist das der film ein paar fragen beantwortet die schon immer offen geblieben waren wie z.b. die jugendjahre von J.T. und den anderen, und ganz klar welcher pupertierende junge hatte sich nicht gefragt wie Uhura in unterwäsche ausschaut :engel: :engel: :engel:

negativ, alles so düster, grad die enterprice wirkte noch nie so eng und düster, übertriebe aktion (wie in letzter zeit so oft) so das kaum mal ein nicht wackelndes bild zu sehen ist.

überhaupt erinnert die brücke, die ausrüstung und kleidung nur wenig an die original enterprice, das hätte man besser machen müssen.

story, ja schwach, ist aber klar, aktion geht vor, wenn man es aber als modernen aktionfilm mit klassischem hintergrund betrachtet dann ist es eigentlich OK, denn ganz ehrlich mit dem "alle schauspieler fallen jetzt bitte mal gleichzeitig nach links" gewackel der original serie kann man heute keinen 3 jährigen mehr begeistern.



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Re: Star Trek XI

Beitrag von madmat » Fr 15.05.09 10:38

Ha - endlich fragt mal jemand.
:)

Ich bin am letzten Sonntag nach Berlin gefahren, um den Film im Kino in der Originalfassung sehen zu können.
Originalfassungen gibts in Rostock nur von Filmen in denen es darum geht dass einem kleinen, tschechischen Jungen das Fahrrad geklaut wurde.
Oder ähnliche.

StarTrek XI - wir sind weit gekommen.
Weiter als man es nach "Der Aufstand" oder den diversen, missratenen TV Absprösslingen noch hätte vermuten können.

Und nun eine radikal neue coming of age Variante, die (fast) ohne Originaldarsteller auskommen muss.
Die versucht den Mythos des Vergangenen zu wahren und gleichzeitig soviel Neues bieten will um auch Nicht-Trekkies zu fesseln.
Vorweg: Ich halte den Spagat für gelungen.
Diejenigen, die mit der Serie und dem Roddenberry Universum vertraut sind freuen sich im Medizinstudenten mit chronischer Flugangst sofort Pille (Bones) , im auf einen Beobachtungsposten am A*** der Welt verbannten Studenten mit schwerem schottischen Einschlag und brillianten Einlassungen zur Transportertheorie Scottie wiederzuerkennen und über viele derartige Details mehr.
Die die unbedarft in den Film gehen bekommen einen Schnellkurs in StarTrek-Historie und Roddenberry-Philosophie, freuen sich über die evtl. schon bekannten Gesichter aus anderen TV-Serien (Sylar als Spock uahhh...) und haben darüber hinaus einfach ein feines, unterhaltsames Kinowerk, mit massig Eyecandy und halbwegs schlüssiger Story.

Damit auch zum "weak spot" - die Autoren haben sich, um allzugroße Verwerfungen im bunt zusammengeflickschusterten ST-Universum zu vermeiden, das Hintertürchen der parallelen Zeitlinie offengelassen - sodass die Schlüsselereignisse im Film nur wenig mit den späteren Entwicklungen im StarTrek Universum zu tun haben.
Aber nur so war es vermutlich möglich die (eigentlich ebenfalls geniale) TV-Entwicklungen um Cpt. Archer zu ignorieren und einige andere, logische Fehltritte der vergangenen Jahre auszubügeln.
Egal - das fällt ohnehin erst in der Zweitbetrachtung auf, das Kinoerlebnis erfährt dadurch keinen Abbruch.
Eine "gute" - im Sinne von Takashi Miike gut - Story gehörte eigentlich leider schon lange nicht mehr zum StarTrek Kinofilm.
Muss wohl ein Zugeständnis an veränderte Sehgewohnheiten sein?
Wobei die Geschichte um den pösen Romulaner in diesem Fall auch nur als Leinwand für die Charakterentwicklungen und das Teambuilding für zukünftige Unternehmungen herhalten muss.
Komplexere Abhandlungen als das überschaubare Gut/Böse-Schema hätten vermutlich die Einführung der vielen Neuerungen zu stark gestört - somit kann man für einen nächsten Teil mit gleicher Besetzung dbzgl. wahrscheinlich mehr erwarten.

Tip: Wer kann - auf Englisch anschauen! Der Film LEBT durch die Dialekte, Akzente und den daraus resultierenden Kommunikationsstörungen. (Wer versteht Checkov?)
Die deutsche Synchro raubt dem (wie in allen Vorgängern auch) extrem viel von seinem Subtext, wirkt stellenweise sogar grob sinnentstellend.
Das mag zwar häufiger so sein - aber in diesem Film ist es vital.

Also - ansehen!
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