Das erste Mal ...

Ihr habt Probleme mit anderen Marken? Oder mit Sachen, die nicht euren Löwen betreffen? Dann ist das genau die richtige Schublade für euch.
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klinke
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von klinke » Di 08.04.08 07:04

ich weiß gar nicht was ihr alle habt...ich tanke für 34 euro voll und komme 550km weit... :floet:

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Coopex
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Coopex » Di 08.04.08 10:47

alex m hat geschrieben:Wie schon aufgefallen ist, scheint es einem "Geringverdiener" ja Moeglich zu sein sich nen ganzen Fuhrpark zu halten.
Ich vermute mal, dass das in frueheren Jahren einfach nicht der Fall war, weil die Autos einfach zu teuer waren.
Gruss
Das halte ich eher für ein Gerücht.
Zum einen - wie Troubadix schon schrieb - kosten alle gebrauchten, alten Basis-Autos zusammen wahrscheinlich weniger als ein heute durchschnittlicher neuer oder sogar auch schon 1-2 jähriger Mittelklassewagen.
Selbst ein kleiner z.B. Polo mit 75PS, zwei Jahre alt kostet im Schnitt ab 8.000 Euronen.
Für einen durchschnittlichen Golf Diesel dürfens in dem Alter auch gerne 15.000 Euro werden.
Da ist vom VOLKSwagen nicht mehr viel übrig finde ich...
Wo sind da bitte die Autos billiger geworden???

Und andere Marken liegen großteils nicht weit drunter ... also das sollte keine Anti-VW-Kampagne werden ...

Nunja,

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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Di 08.04.08 11:07

trouba - deine logik erstaunt mich immer wieder aufs neue ...
zu 1) 5 autos zu je 1000 euro kosten weniger als ein (1) neuer golf oder audi...

ja - nur der unterhalt ist eben 5-mal so teuer wenn man sich 5 autos gibt.


zu 3) einen E55 zu betanken kostet meist weniger als mein 306er, glaubst du denn ernsthaft das ein auto der klasse sich verkaufen würde wenn es nicht als firmenwagen laufen würde

das argument reisst es aus - du scheinst echt in dem glauben zu leben, dass alles umsonst ist und man keine steuern zahlen muss, sobald man ne firma hat ...

ganz ehrlich - der tanke ist es wurscht, in welche karre der saft fliesst. kostet alles dasselbe. und ob firma oder privat: verdienen muss man die kohle auch vorher, bevor man sie ausgibt.


@coopex: ich denke, alex meinte gebrauchte autos sind billiger geworden.
ich kann mich gut erinnern, als ich vor 8 jahren nach spanien gegangen bin - da gab es das autoparadies wie hier in D nicht. gebrauchte autos waren rar und zudem irreteuer. unter 1.5oo euro war garnix, gute autos nur ab 2.5oo euro zu bekommen.

wo du grad auf den "volkswagen" anspielst: der erste volkswagen sollte 1938 1.000 RM kosten (staatlich subventioniert, in der fertigung lag er bei ~1.500 RM), und über dieses KdF-sprmodell sollte man sich das auto in wenigstens in schritten von je 5 RM/woche "ansparen" - ergo hätte man 200 wochen "sparen müssen"

jetzt erzähl mir einer, dass früher alles besser war, als man erstmal 4 jahre hätte sparen müssen um dann in der folge ein auto zu bekommen. und selbst dann reden wir von einem ~25ps-käfer ohne alles.

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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Coopex » Di 08.04.08 11:12

Kris hat geschrieben:@coopex: ich denke, alex meinte gebrauchte autos sind billiger geworden.
Ich habe auch bewußt nur von gebrauchten Fahrzeugen gesprochen!
Lies mal nach ...

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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Di 08.04.08 11:24

naja - es ist ein unterschied ob man von 2 jahre alten oder eben 10 bis 20 jahre alten gebrauchten redet. ein echter "gebrauchter" geht bei mir irgendwie ab 5 bis 6 jahre und 100tkm los.

gebrauchte autos sind die, die man quasi nebenbei bezahlt ohne dafür ne bank bemühen zu müssen.
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von madmat » Di 08.04.08 11:30

Kris hat geschrieben: wo du grad auf den "volkswagen" anspielst: der erste volkswagen sollte 1938 1.000 RM kosten (staatlich subventioniert, in der fertigung lag er bei ~1.500 RM), und über dieses KdF-sprmodell sollte man sich das auto in wenigstens in schritten von je 5 RM/woche "ansparen" - ergo hätte man 200 wochen "sparen müssen"
Interessantes Beispiel, hab ich kurz durchgerechnet.
Das Durchschnittseinkommen lag 1930 bei 15 Mark/Woche.
D.h. 1/3 des Lohns wurde 200 Wochen lang gespart.

Wer das heute durchzieht hat (ohne Zins & Zinseszins) knapp 55.000€ zusammen.
Was ungefähr 6 Dacia Logans (um mal den billigsten, praktischen zu nehmen) entspricht.

D.h. relativ sind Autos seit 1930 ca. 80% billiger geworden.
Das ist doch mal ´ne Ansage.

Interessanterweise ist das relative Preisgefälle tatsächlich mehr oder minder linear, die gleiche Rechnung mit einem Auto aus den 60er & 90er Jahren liegt fast genau auf der 80% Linie.

Müsste man die Unterhaltskosten nochmal untersuchen, auf den ersten Blick steht die Vermutung, dass diese sich entgegen landläufiger Meinung relativ gesehen seit 1950 nicht wirklich stark verändert haben, die Preissteigerungen der Versicherung und Steuern lag zumeist unter der durchschnittlichen Inflationsrate/Einkommenssteigerung.
Benzinkosten sind aufgrund der Querverwendung des Steueranteils schwer aufzuschlüsseln, eine steuerbereinigte Betrachtung könnte ganz aufschlussreich sein.
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Di 08.04.08 11:43

yoa, ich finde diese zahlen auch sehr interessant.

es wird in einer etwas verklärten nostalgie oft so getan, als sei autofahren irgendwann mal wesentlich billiger und auf jeden fall für alle erschwinglich gewesen. ich denke aber ganz ehrlich, dass noch nie zuvor soviele menschen wie heute die möglichkeit hatten, sich ein eigenes auto und das autofahren zu leisten.

ob das gut oder schlecht ist, kann man sicher aus mehreren richtungen betrachten - ich hab da ne eigene meinung zhu, andere sicher auch.

dass pendler es hart haben ist ausser frage. aber über die pendelei haben wir hier schonmal versucht zu diskutieren - das geht nur nach hinten los ... daher lassen wir das thema besser.
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Troubadix » Di 08.04.08 14:33

Kris hat geschrieben:
ich denke aber ganz ehrlich, dass noch nie zuvor soviele menschen wie heute die möglichkeit hatten, sich ein eigenes auto und das autofahren zu leisten.
nie zuvor waren soviel menschen auf ein auto angewiesen wie heute würde es sicher besser treffen, mobilität zu jeder tages und nachtzeit wird von arbeitgebern erwartet, die zeiten das man quasi ums eck von der arbeit wohnt und zu fuss dahin geht sind eindeutig vorbei.

ein einigen gegenden ist schon die beschaffung von nahrungsmittel zu fuss oder mit den öffentlichen fast unmöglich, die kosten dafür sind eindeutig zu hoch was unter anderem an


erhöhter mehrwertsteuer

ökosteuer (ja bahn ist nicht befreit)

liegt.

der versuch schon bei mir einen kasten wasser nach hause zu bringen gleicht einer tortour, enweder 2 Km laufen (2 berge!!!) oder mit bus 1 station fahren und den rest 1 km bergauf schleppen.

wenn es bei dir im ort/stadt besser sein sollte dann glückwunsch, kann dir aber mehrere forums user nennen die ohne auto nicht leben könnten.




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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Di 08.04.08 14:48

naja, was du beschreibst ist ein effekt und keine gesetzmässigkeit. was war zuerst da? ei oder henne? auto oder entfernung?


dass es heute keine kleinen läden vor ort mehr gibt, ist unter anderem der allgegenwärtigen mobilität geschuldet. es ist also nicht so, dass plötzlich die entfernungen grössere wurden und man dringend autos brauchte, sondern grad umgekehrt - die entfernungen waren zunächst gering. aber da nun immer mehr leute autos hatten, sind sie von ganz alleine an weiter entfernte orte gefahren um dort dasselbe zu erledigen - z.b. wasser kaufen - was sie vorher vor ort erledigt hätten. dass als effekt die infrastruktur vor ort gelitten hat, ist ausser frage. nur liegt die schuld beim auto und dessen benutzer.

...Die zusätzliche Distanz ist ja zwecklos. Der Mensch legt die größeren Entfernungen zurück, um dieselben Bedürfnisse zu befriedigen wie zuvor. Er macht dasselbe wie früher, nur fährt er dafür weiter. ...
http://www.zeit.de/2007/38/Interv_-Knoflacher

das ganze ist doch wie immer nur ne frage der wirtschaftlichkeit - wenn das autofahren teurer wird, ist das doch durchaus ein anreiz, wieder alternative modelle anzudenken und durchzuziehen.

:daumenhoch:
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Dirk@205 » Di 08.04.08 16:39

Troubadix hat geschrieben:der versuch schon bei mir einen kasten wasser nach hause zu bringen gleicht einer tortour, enweder 2 Km laufen (2 berge!!!) oder mit bus 1 station fahren und den rest 1 km bergauf schleppen.
Da frag ich mich, wie das vor ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten für die Leute gewesen sein muss. Die müssen ja verhungert und verdurstet sein weil sie ständig mit dem Bus fahren mussten bevor sie ihre Wasserkästen den Berg rauf schleppten.

Ich stimme Kris da zu, formuliere es aber schärfer: Hier wird auf verdammt hohem Niveau gejammert.

Grüße,
Dirk

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