Das erste Mal ...

Ihr habt Probleme mit anderen Marken? Oder mit Sachen, die nicht euren Löwen betreffen? Dann ist das genau die richtige Schublade für euch.
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Mi 09.04.08 12:29

@Coopex: keine angst. du bist nicht unbedingt direkt persönlich gemeint, wenn solche formulierungen über das jammern fallen. dass es ne gewisse grundhaltung des jammerns in der gesamten deutschen gesellschaft gibt, ist aber durchaus richtig. aber das soll um gottes willen nicht als persönliche anfeindung rüberkommen.

ich finde, dass die diskussion diesmal durchaus in ruhigen bahnen läuft - da gabs hier schon schlimmeren verbalkrieg :zwinker:
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von roninsupreme » Mi 09.04.08 18:18

Michael54431 hat geschrieben:sorry, aber 40km sind auch n witz...

Glaub mir, mein Azubigehalt ist auch n Witz, relativiert sich irgenwie, oder? :D

Ich finde es einfach nur interessant wie oft so ein Threat auftaucht und wie viele darauf aufspringen... Natürlich ist der Spritpreis bitter, aber trotzdem will keiner Bahn fahren, so teuer ist ein Ticketabo auch nicht. Also sollten wir doch mal ernsthaft unsere Plautze angucken und schauen ob es uns wirklich so dreckig geht...

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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von CaliforniaPug » Mi 09.04.08 19:07

Coopex hat geschrieben:
CaliforniaPug hat geschrieben:105€ sind keine 200DM... diese "das sind soundsoviele DM" umrechnerei geht mir sowas von auf den senkel, es ist schlichtweg falsch.
Es ist nicht falsch wenn man es mit früher vergleichen möchte - oder rechnest Du dann in Dollar oder Pesetas um??
Wie vergleichst Du etwas mit früher wenn es früher andere Voraussetzungen gab?
Nachdenken!! Es geht hier nicht um Umrechnungen!!
richtig: es geht darum sich quasi selbst zu bescheißen, bzw. sich selbst eine schlimmere situation vorzuspielen als es ist. du kannst nicht einfach einen umrechnungskurs von 2001 heute ohne berücksichtigung von inflation, kaufkraftveränderung, lohnerhöhung, etc pp anwenden... um mehr gehts mir überhaupt nicht
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von obelix » Mi 09.04.08 19:54

Kris hat geschrieben:
obelix hat geschrieben: das ist so einer der sprüche, die ich nimmer hören kann.
wer in der realität lebt und nicht bloss porschefahrer als nachbarn hat könnte sowas ziemlich falsch auffassen.

das iss so'n spruch mit dem gerne die tatsachen verdreht werden.

naja - so ganz unwahr ist der spruch nicht. ich glaub ich habs schon öfter mal geschrieben: wer sich hier in D benachteiligt fühlt, sollte mal ne woche lang durch mexiko fahren. wobei auch andere süd-und mittelamerikanische staaten dazu taugen, dieses bild mal in ein anderes licht zu rücken.

aber deine formulierung mit den porschefahrern zeigt deutlich wo das problem ist: die unzufriedenheit ist trotz allem wohlstand, mehreren autos, job, freiheit ... so gross, dass solch künstliche ziele wie ein porsche gesucht werden, sonst hat man es "nicht geschafft".

zugegeben - manche porsche sind tolle autos. nur kann ich auch gut ohne. und bin durchaus in der lage glücklich zu sein.

doch statt eigene ziele zu formulieren und drüber nachzudenken, was einen denn im innersten glücklich macht, wird ein paar abgedroschenen, fast schon klischeehaften zielen hinterhergeeifert bzw. hinterhergejammert.
ich denke nicht, dass ich ein problem habe, wenn jemand nen porsche hat.
ich habe das lediglich als bildhaften vergleich herangezogen. das hat ein gewisser herr vor 2008 jahern auch getan und dem wird das ned als persönliches manko vorgerechnet.-)
ich hätte genausogut schreiben können, wer ned nur eigenheimbesitzer mit nullverschuldung oder was ähnliches...

ich habe GANZ SICHER nicht das ziel, einen porsche zu besitzen - sonst hätte ich scho lang einen*gg* aber ich mache mir eben meine gedanken. und ich kenne (leider) viele leute, die sich nicht mal einen peugeot leisten können. das liegt aber nicht daran, dass die nichts arbeiten. das liegt daran, dass die - wie die meisten von uns - der immer schneller steigenden verteuerung keine adäquaten einkommenssteigerungen entgegensetzen können.

kleines beispiel gefällig?

eine bekannte arbeitet in ihrem erlernten beruf. dummerweise hat sie einen beruf, der einkommensmässig auf der untersten stufe der sozialen hühnerleiter angesiedelt ist.

einkommen: runde 1700 brutto (knapp drüber).

monatliche verbindlichkeiten:
ca. 400 euro miete
ca. 50 euro (steigend) strom, gas, wasser)
telefon, tv, internet und co: 40 euro

zwischensumme: 490 euro.

haushaltungskosten gesteht sie sich pro woche 40euro zu.
rechnen wir also 160 euro im monat.

neue zwischensumme: 650 euro.
dazu die monatskarte (letztes mal als wir uns unterhalten haben war die bei knappen 80 euro), ergibt 730 euro.

bleiben ihr im monat übrig: 170 euro.

davon sind zu bestreiten:
kleidung, diverse versicherungen und sonstiges, was man eben so braucht.

achso - auto iss nich, hat sie vor 2 jahren abgeschafft...

jammern auf hohem niveau?
verstehst du jetzt, wieso mir das kotzen kommt, wenn ich solche sprüche höre?

das hat mit neid, falschen zielen oder ähnlichem rein gar nichts zu tun, da geht es nur und ausschliesslich um den nackten erhalt des täglichen lebens. hätte die nicht eltern (rentner) die ab und an was zuschiessen könnte sie ned mal am wochenende mit freunden was unternehmen.
und DAS ist kein einzelfall, sondern leider an der tagesordnung.

achja - nebenjob... gäbe es ja auch noch... klar...
sie arbeitet allerdings jeden tag von 8.00 bis 18.00, manchmal bis 22.00, den ganzen tag mit chemikallien und im stehen und ist abends froh, wenn sie zuhause ihre füsse mal hochlegen kann.

solche fälle kenne ich genügend.

so viel zum thema des durchschnittslohnes von über 3000 euronen.

gruss

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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Coopex » Mi 09.04.08 19:55

CaliforniaPug hat geschrieben:du kannst nicht einfach einen umrechnungskurs von 2001 heute ohne berücksichtigung von inflation, kaufkraftveränderung, lohnerhöhung, etc pp anwenden... um mehr gehts mir überhaupt nicht
Lohnerhöhung ist ein gutes Stichwort. :lach:
Ich arbeite heute 42 statt 38,5 Stunden seinerzeit.
Ich bekomme nur noch 60% meines Weihnachtsgeldes und kein Urlaubsgeld mehr TROTZ der Mehrarbeit und ja, wir haben dieses Jahr tatsächlich mal eine Erhöhung bekommen:
2,4% aber gebunden für 4 oder 5 Jahre - ich bin begeistert, ich denke das denkt noch nicht einmal die Inflation dieses Jahres ...
Wahrscheinlich jammere ich nun wieder?
Oder stelle ich nur fest? :D

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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Mi 09.04.08 20:04

@obelix: auch du nimmst die sache zu persönlich. wie gesagt - seht meine argumente bitte nicht als persönliche anfeindung.

:dicke_freunde:

dein beispiel mit dem porsche ist aber durchaus representativ, auch wenn es nicht dein eigenes modell ist.

zu deiner bekannten: ich denke jeder von uns kennt leute, die es schwer haben, weil sie wenig verdienen. andererseits kennt jeder sicher auch andere, die mehr verdienen. daher auch das wort durchschnittslohn - was nicht heisst, dass jeder soviel hat. und nicht heisst, dass jeder durchschnittliche arbeiter soviel hat.

ist aber eben das arithmetische mittel.
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von obelix » Mi 09.04.08 20:40

Kris hat geschrieben:@obelix: auch du nimmst die sache zu persönlich. wie gesagt - seht meine argumente bitte nicht als persönliche anfeindung.

:dicke_freunde:

dein beispiel mit dem porsche ist aber durchaus representativ, auch wenn es nicht dein eigenes modell ist.

zu deiner bekannten: ich denke jeder von uns kennt leute, die es schwer haben, weil sie wenig verdienen. andererseits kennt jeder sicher auch andere, die mehr verdienen. daher auch das wort durchschnittslohn - was nicht heisst, dass jeder soviel hat. und nicht heisst, dass jeder durchschnittliche arbeiter soviel hat.

ist aber eben das arithmetische mittel.
ich nehme deine äusserungen nicht persönlich. habe ich noch nie gemacht.

ich gönne auch jedem, der sein geld durch harte arbiet verdient seinen ganz persönlichen luxus. davon kenne ich auch einige. auf der gegenseite kenne ich aber viel mehr leute, die wahnsinnige gehälter einstreichen weil sie durch geschicktes a r s c hkriechen, rücksichtsloses verhalten gegenüber mitarbeitern und guten beziehungen in gehobene positionen gekommen sind und dort phantatsische schäden anrichten, bis sie dann wegbefördert werden.

das problem der nieten in nadelstreifen gehört aber in eine andere diskussion:-)

das problem mit den statistischen werten ist, dass diejenigen, die drunter liegen das ned so sehr witzig finden.
gehe ich von meinem PERÖNLICHEN bekanntenkreis aus, liegen die meisten unter dem durchschnitt. klar- wenn ich die allseits geläufigen namen nehme kenn ich natürlich jede menge keute, die drüber liegen. ich geh aber von den leuten aus, di in meiner nachbarschaft, meinem bekanntenkreis oder in der weiteren verwandschaft leben. da sind natürlich welche dabei, die drüber liegen.
aber damit das sich wieder relativiert hängen bei denen z.b. kinder und z.b. immobilien an dem gehalt. ein verwandter von jutta z.b. hat 2 kinder und zahlt sein haus ab. seine frau geht stundenweise putzen, sonst wäre da auch ned so das pralle leben...

wenn ich so ein bisschen intensiver drüber nachdenke kenne ich eigentlich so gut wie keinen, der nicht auf die eine oder andere art am knabbern ist.
vor allem in der heutigen zeit, wo KEIN arbeitsplatz sicher ist und KEIN einkommen langfristig planbar verstehe ich jeden, der seinen unmut äussert.

vielleicht liegt das auch daran, dass ich schon ein paar monate länger diese spiele miterlebe als die meisten, die hier mitdiskutieren/mitlesen. das beschert eine etwas weiter gefasste sichtweise. in dem alter, in dem die meisten hier sind habe ich auch anders gedacht.

und noch ein abschliessendes wort zu meinem "fuhrpark":
angemeldet sind von den ganzen burgen 3 stück, eines für jutta, eines für mich und als spassvehikel das cabbi. der rest steht auf halde und wartet auf die oldtimerzulaassung und/oder die restaurierung. und das ist nur möglich durch ausnutzen von tiefsten versicherungsprozenten:-)

genauso isses teilweise mit anderen autos aus dem dunstkeis des schwabenclubs, die werden als leihwagen an gute freunde verliehen oder bleiben bis zur schlachtung im besitz des verkäufers. also nix mit ner tiefgarage voller autos nach dem moto: heute ist mittwoch, heut nehm ich den blauen...

gruss

obelix
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Troubadix » Do 10.04.08 08:41

Coopex hat geschrieben:
CaliforniaPug hat geschrieben:du kannst nicht einfach einen umrechnungskurs von 2001 heute ohne berücksichtigung von inflation, kaufkraftveränderung, lohnerhöhung, etc pp anwenden... um mehr gehts mir überhaupt nicht
Lohnerhöhung ist ein gutes Stichwort. :lach:
Ich arbeite heute 42 statt 38,5 Stunden seinerzeit.
Ich bekomme nur noch 60% meines Weihnachtsgeldes und kein Urlaubsgeld mehr TROTZ der Mehrarbeit und ja, wir haben dieses Jahr tatsächlich mal eine Erhöhung bekommen:
2,4% aber gebunden für 4 oder 5 Jahre - ich bin begeistert, ich denke das denkt noch nicht einmal die Inflation dieses Jahres ...
Wahrscheinlich jammere ich nun wieder?
Oder stelle ich nur fest? :D

de Maggus :kaffee:

da hänge ich meine lohnrunden grad mal an


seit der privatisierung der bahn wurden persönliche zulagen abgeschmolzen, von jeder lohnerhöhung wurden 30-50% der zulagen abgeschrieben, sprich ich hatte von 1,9 (noch eine der besseren runden nur 0,? übrig), einmalzahlung statt prozentualer erhöhung sorgen auch dafür das man auf dauer mehr hat (wer ironie findet darf sie behalten) und die runde 2005 hat uns 5,5 prozent WENIGER (urlaubstag weg und mehr wochenstunden) eingebracht.
danach sorgte meine gewerkschaft dann noch dafür das z.b. zulagen wie nachtschicht schlechter angerechnet werden hab also nach der 4,5% (2,25% nach abrechnung der zulage...) runde die als riesen erfolg gewertet wurde ca viel (stundenlohn) wie 2005, das bis 2009.

ach ja, unsere manager traf es schlechter, die mussten irgendwie 400% mehr an der steuer vorbei bringen.

wer meint wir hätten zuviel geld redet sicher aus erfahrung und gibt mir sicher was davon ab, kontodaten kommen dann per PN


jammern auf hohem niveau ist so gut wie der spruch "sozial ist was arbeit schaft", geschaffen wurde der spruch aber nicht von politikern sondern von industrie vertretern!!!

nicht nachplappern, NACHDENKEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!




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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Kris » Do 10.04.08 11:10

das grosse problem an persönlichen beispielen ist die fehlende distanz. @trouba: man kann doch jetzt argumentieren was man will - da es dich selber trifft wirst du garnicht annähernd gewillt sein, argumente anderer seiten auch nur ansatzweise zu verstehen.

auch das ist kein vorwurf - ist ein effekt. geht mir übrigens nicht anders. z.b. dann wenn du wie schon öfter geschehen raushaust, selbständige und manager würden von den steuern anderer leute leben und sich auch darüber ihre villen und sportwagen finanzieren.

dann fehlt ehrlich gesagt mir ein wenig die distanz :zwinker:


dass das was vom lohn übrig bleibt seit jahren sinkt, ist ausser frage. doch auch wenn es als stammtischbeispiel taugt: manager haben damit in den allermeisten fällen rein garnix zu tun. zumindest nicht in dem sinne, dass sie es aus den taschen der einfachen angestellten in ihre eigenen umleiten würden. dieses feindbild ist zwar sehr beliebt, v.a. weil es ein greifbares und leicht verständliches ist - die realität sieht aber leider anders, nämlich viel komplizierter aus.

fakt ist - und ich weiss das hilft dir nicht weiter - dass in den letzten 4 jahrzehnten sukzessive lohnsteigerungen und v.a. soziale geschenke seitens der politik stattgefunden haben, die ab einem gewissen punkt nichts mehr mit der realität zu tun hatten, weil niemand sich darüber gedanken gemacht hat, wie man die folgekosten stemmt.

v.a. der boomerang sozialsystem hat in der zwischenzeit massiv schwung bekommen und ist irgendwann nach zeiten, in denen seine auswirkungen über schulden abgefedert wurden, mit voller wucht in die reallöhne eingeschlagen. ganz ehrlich: es ist geradezu pervers, wie wenig geld einem angestellten von seinem bruttolohn übrig bleibt.

dass der zeitpunkt, an dem sich dieser mißstand mit voller wucht zeigt, auch noch in die ära der globalisierung und damit des globalen wettbewerbs fällt, ist mehr als unglücklich, denn nicht nur dass man ein system hat, das in sich nicht schlüssig funktioniert, nein, jetzt muss sich dieses system auch noch im wettbewerb gegen den rest der welt behaupten.

und dass das nicht ohne verlust von federn klappt, war spätestens mitte der 80er jahre klar - es traute sich nur keiner, das auszusprechen, was als unschöne wahrheit in der luft hing.

das was du heute als ungerechtigkeit empfindest, nämlich dass löhne sinken, hat seinen grund ganz einfach in den zeiten, zu denen schlichtweg zu hohe löhne bezahlt wurden und das umfassende sozialsystem auf pump finanziert wurde.



letztlich ist das nix anderes als ein kredit, den man sich in grauer vorzeit mal genommen hat. man war ne ganze zeit lang glücklich mit dem primäreffekt mehr geld. nur hatte man nicht bedacht, dass man mit zins und zinseszins noch sehr lange daran zu beissen haben würde ...
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Re: Das erste Mal ...

Beitrag von Dirk@205 » Do 10.04.08 21:26

Troubadix hat geschrieben:nicht nachplappern, NACHDENKEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Den Schuh soll wohl ich mir anziehen. Ist natürlich schnell und billig, dem Gegenüber vorzuwerfen er hätte nicht nachgedacht, wenn er anderer Meinung ist.

Was du da für existentiell hältst sehe ich als ein Luxusproblem an. Mobilität ist ein Grundbedürfnis, nicht Autofahren. Autofahren ist eine sehr luxuriöse Art und Weise, dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Grüße,
Dirk

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