
Peugeot droht hohes Bußgeld durch die EU
04.10.05 – Nach Volkswagen, Opel Niederlande und DaimlerChrysler droht jetzt dem französischen Auto-Hersteller Peugeot wegen Wettbewerbsverstößen innerhalb der Europäischen Union ein Bußgeld. Die EU-Kommission wirft dem französischen Autohersteller vor, durch ein Rabattsystem den grenzüberschreitenden Autohandel in der Bundesrepublik und in den Niederlanden behindert zu haben. Nach sechsjährigen Untersuchungen wird Brüssel am kommenden Mittwoch entscheiden, ob und in welcher Höhe es ein Bußgeld verhängt.
Die Untersuchungen der EU-Kommission hatten bereits 1999 unter dem seinerzeitigen Wettbewerbs-Kommissar Mario Monti mit einer Durchsuchung von Peugeot-Autohäusern in Deutschland und den Niederlanden begonnen. Sie weiteten sich im Frühjahr 2003 zu einer Großrazzia bei der Peugeot-Zentrale in Paris sowie den nationalen Importgesellschaften und Händlerverbänden in den beiden Ländern sowie in Dänemark aus, die von Beamten der Kommission und nationalen Kartellbehörden durchgeführt wurde. 2004 wurde dann ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Brüssel wirft der Marke Peugeot - Citroen ist nicht betroffen - zum einen vor, dass es Händler in Deutschland und Holland angehalten habe, ortsfremden Kunden keine Fahrzeuge zu verkaufen. Wer keinen Meldungsnachweis eines Käufers liefere, würde auch keinen Bonus erhalten. Zum anderen untersuchte Brüssel, ob Peugeot Käufer aus Hochpreisländern wie der Bundesrepublik gezielt davon abhalten wollte, Neuwagen in Ländern mit niedrigen Vorsteuerpreisen wie Dänemark zu kaufen und in ihr Land einzuführen. (ar/hhg)
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