mithilfe des unter dem Thema schon geposteten Ablaufdiagramms war der Fehler in meinem Fall rasch eingrenzbar.
Folgendes Szenario bei meinem Wagen:
- Das Dach schließt problemlos
- die Vollzugsmeldung "Dachbewegung beendet" erscheint kurz,
- die Fehlermeldung "Dachbewegung nicht abgeschlossen" wird danach angezeigt und es piepst andauernd
- das Steuergerät erkennt durch den Sensor in der A-Säule (wo der Dorn ins linke Loch einfährt), dass das Dach geschlossen ist.
- man hört, dass die Verriegelungshaken links und rechts im Dach ordnungsgemäß einrasten.
- das Steuergerät erhält davon keine Info - d.h. entweder einer oder beide Sensoren sind entweder kaputt oder können wegen Unterbrechung des Stromweges kein entsprechendes Signal geben.
- vom Steuergerät im Kofferraum links das Heck entlang,
- nach vorne über das linke hintere Radhaus zu einem rot-weißen Stecker (siehe Foto),
- von diesem zweigt die Leitung einerseits zum Sensor "Endstellung Dach offen" ab und
- geht quer unter der Heckscheibe nach rechts (siehe Foto) zum rechten hinteren Dachholm
- über den Drehpunkt hinweg innen im Dach nach vorne zu den beiden Sensoren in den Dachverriegelung links und rechts. Achtung: In dieser Leitung wird auch die Stromversorgung für die Heckscheibenheizung und das hintere Innenraumlicht geführt.
Der schadenträchtigste Punkt ist der Drehpunkt zwischen den beweglichenen Teilen des Daches mit Heckscheibe und dem Dach selbst. Hier ist die "Knickrate" fast bis zu 0°.
Das aus fünf hochflexiblen Kupferdrähten bestehende stoffummantelte Kabel führt den Strom zum Innenlicht (3 Drähte) und zu den Sensoren (2 Drähte, Serienschaltung).
Genau hier war der Fehler zu finden. Die Leitungen waren zwischen den Befestigungspunkten an der rechten hinteren Dachsäule und dem Dach ziemlich gespannt. Dadurch knickte sie am Drehpunkt richtiggehend ab, was sie wahrscheinlich nicht allzulange aushielt. Mit dem Fehler hatte die Vorbesitzerin schon zu leben gelernt, weil die Reparaturwerkstatt den Fehler angeblich nicht gefunden hat.
Zwei der fünf Leitungen im Kabelpaket waren durchtrennt; die dritte Leitung hatte bereits einen Isolationsschaden. Interessanterweise waren die Isolierungen aller 5 Leitungen ziemlich hart und unflexibel geworden.
Der Schaden ist bei oberflächlicher Betrachtung nicht leicht zu erkennen. Hätte man jedoch den Leitungsverlauf verfolgt und bei halb geöffnetem Dach den Drehpunkt begutachtet wäre alles klar gewesen. Hier ist das Kabel und allfällige Beschädigungen eindeutig zu erkennen.
Meine Lösung:
- alle 5 Leitungen 10 Zentimeter vor und nach der Bruchstelle mit Litzendraht geflickt
- die 5 Leitungen habe ich in eine kleine Stahlfeder eingezogen (siehe Fotos) und nicht gespannt, damit eine schöne Rundung auch bei völlig eingezogenem Dach ermöglicht wird. Das wird hinkünftiges Knicken verhindern (warum hat Peugeot das nicht schon längst getan?)
- alle Leitungen in der Feder sind eingefettet, womit Reibung minimiert wird
- am oberen Ende habe ich die Feder am bestehenden Befestigungspunkt fixiert - nach unten ist sie frei.
Was soll ich sagen?
Nach Jahren gibt's kein Piepsen mehr, keine Fehlermeldung, alles läuft bestens.
Hinweis:
Thema Mikroschalter:
Mein Wagen hat über 250.000 km drauf. Entsprechend oft werden die Mikroschalter schon zu tun gehabt haben. Ich hab sie durchgemessen. Alle sind vollkommen i. O.
Thema Bowdenzüge:
Immer wieder werden gelängte Bowdenzüge als Auslöser der Fehler genannt. Auch bei meinem 307CC könnte man bei oberflächlicher Betrachtung zu dem Schluss kommen. Je nach Stellung der Dachmechanik sind Bowdenzüge ganz locker bzw. hängen richtiggehend durch. Im aktivierten Zustand sind sie jedoch genau richtig. Hier also würde ich bei der Fehlersuche niemals zuerst ansetzen.
Vielleicht helfen diese Ausführungen ja jemandem.